Kein Tag gleicht dem anderen. Es gibt gute und es gibt schlechte. Schön, wenn es eine verlässliche textile Konstante gibt. In diesem Sommer sind weiße bis beigefarbene Tageskleider eine sichere Bank und eloquente, unkomplizierte Weggefährten!

Nach den Ausschreitungen am vergangenen Wochenende beim G20 Gipfel in meinem geliebten Hamburg ist es gar nicht so einfach, wieder zur normalen Tagesordnung überzugehen. So viel Hass, Zerstörungswut und Brutalität haben sich in der Hansestadt breit gemacht und zeitweise die zahlreichen friedlichen Demos samt Demokratie verdrängt. Es bleibt ein schaler – statt des gewohnt schokoladigen – Nachgeschmack auf meiner Katzenzunge und mehr denn je die Überzeugung, dass man zwar immer Farbe bekennen sollte, aber nur ein friedlicher Dialog die Dinge zum Guten verändern kann.

Ist es vielleicht ein Wink des Schicksals, dass viele Designer für diesen Sommer ausgerechnet weiße Tageskleider auf ihrer Kollektions-Agenda haben? Nach dem Motto: Komme was wolle, schnell das helle Gewand übergeworfen und einfach gewaltfrei weitermachen. Mir gefällt diese Vorstellung. Beim japanischen Label Sacai erledigt man das Tagesgeschehen in einem Dress mit leicht transparenten Ärmeln und tief sitzender Taille. Bei Wanda Nylon fällt das Alltagskleid etwas umfangreicher aus. Viel weißer Stoff – an der Brust teilweise wasserfallartig – formt sich zu einer voluminösen, wallenden Robe. Hohe Stiefel im selben Ton sorgen dafür, dass der Körper auf eine wunderschöne Art fast komplett vermummt ist. Wenn mein Miau mehr Gehör finden würde, wäre dieses Outfit ab sofort der Berufstalar sämtlicher Richterinnen. Das Trägerkleid von Rochas ist mehrlagig und dank zartem Blütenmuster wesentlich verspielter. Darin gelingt ein stilvolles Zurück zum Laisser-faire garantiert.

Ich kehre in einer asymmetrischen Leinentunika mit blauen Nadelstreifen von Esteban Cortazar zurück zum ganz normalen felinen Tagesablauf. Da der Sommer gerade die hohen Temperaturen blockiert, kombiniere ich mein Daydress mit einer Jeans von Ksenia Schnaider. Cognacfarbene Plateau-Clogs von Alberto Fermani, ein zarter Taillengürtel und eine Henkeltasche mit Gürtelprint – beides von Hermès – machen den Tageslook perfekt.

Tunika von Esteban Cortazar über Matchesfashion.com. Jeans von Ksenia Schnaider über stylebop.com. Gürtel und Henkeltasche: Hermès. Plateau-Clogs von Alberto Fermani.

Ihr seid auch auf der Suche nach einem soliden, täglichen Begleiter, dann schaut Euch meine Vorschläge im folgenden Kreis oder in meinem Shop: „Agenda Tageskleid“ an.

© Pheline`s Fotos: Julia Küchler, Backstage-Bilder: Sonny Vandevelde, Freisteller: PR