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Alles Gaga?

Am 4. Oktober ist der deutsche Kinostart von „A Star is Born“, dem Regiedebut von Schauspieler Bradley Cooper, in dem neben dem Regisseur himself Pop- und Performancekünstlerin Lady Gaga zum ersten Mal in einer Hauptrolle zu sehen ist.

„A Star is Born“? Das gab es doch schon einmal – und um genau zu sein, gab es das schon dreimal. Das Original datiert nach 1937 mit Janet Gaynor und Fredric March in den Hauptrollen. Hier war das Setting noch das Filmbusiness und die Protagonisten eine aufstrebende Jungschauspielerin und ein alternder Filmstar. Gefolgt von der 1954er Version mit Judy Garland und James Mason, die den Handlungsspielraum in die Musikbranche versetzte. Das letzte Remake gab es 1976 mit der ikonischen Barbara Streisand und Co-Star Kris Kristofferson – und wieder war es die Musikbühne, auf der Aufstieg und Fall zweier Talente zusammentraf.

 

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Bradley Coopers „A Star is Born“ erzählt von dem alternden Country-Superstar Jackson Maine (gespielt von Bradley Cooper), der seinen Zenit längst überschritten hat und seinen Niedergang durch Alkoholsucht und die dadurch schwächelnde Stimme noch beschleunigt. In einer Bar trifft er auf die von Selbstzweifeln geplagte junge Singer-Songwriterin Ally (gespielt von Stefani Germanotta alias Lady Gaga). Wir wären nicht in Hollywood, wenn sich aus diesem Zusammentreffen keine leidenschaftliche Liaison ergeben würde. Parallel verhilft der ehemalige Superstar dem Neuling zum Durchbruch. Dass diese Karriere so groß und schillernd werden würde und Maines Untergang für alle Welt sichtbar besiegelt, ist bei dem selbstlosen Akt des Mentors nicht vorauszusehen. Ambivalente Gefühle zwischen Liebe, Neid, Unzulänglichkeit und Missgunst führen schließlich zur öffentlichen Bloßstellung des Partners. Jugend und Alter, Erfolg und Niedergang – diese archetypische Geschichte ist zeitlos und lässt sich in fast jedes Milieu übertragen.

 

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Der dreifach für den Oskar nominierte Schauspieler Cooper hat für sein Regiedebüt diesen Klassiker gewählt und ist mit seiner Besetzung der weiblichen Hauptrolle durchaus ein Risiko eingegangen. Lady Gaga, die Popikone mit den dramatisch-exaltierten Kostümen, deren wahres Gesicht normalerweise unter opulent-maskenhaftem Make-up nur zu erahnen ist, passt nur schwer in das Bild einer ausdrucksstarken und talentierten Mimin. Glaubt man der Hollywood-Gerüchteküche, haben sich die Bosse von Warner Brothers erst gegen sie ausgesprochen – die Begründung: sie vermuteten mangelndes Schauspieltalent. Das Stefani Germanotta bevor sie zum Popstar wurde, in ihrer Heimatstadt New York 10 Jahre Schauspielunterricht genommen und Method Acting studiert hatte, wissen sicher die wenigsten. Ihr Leinwanddebüt 2013 in dem Film Machete Kills von Robert Rodriguez zeigt sie als La Chameleón, eine Erscheinung, die durchaus zu den vielen schillernden Persönlichkeiten der Lady Gaga passt. Auch in der Fernsehserie American Horror Story, in der sie seit 2015 „die Gräfin“ spielt, wirkt sie sehr à la Gaga. Obwohl sie für diese Rolle einen Golden Globe bekam, brauchte es mehr (oder weniger), um die Warner Brothers Chefetage zu überzeugen. Und so wischte Bradley Cooper ihr vor dem Vorsprechen das Make-up vom Gesicht. So ungewöhnlich pur und natürlich sieht man sie auch in „A Star is Born“ und es ist nicht nur ihrer großartigen Stimme geschuldet, dass sie die Rolle am Ende auch bekam.

 

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Viele der Gesangsszenen sind Liveaufnahmen und wurden auf Festivals wie dem Coachella gefilmt und eingespielt. Bradley Cooper hat für den Film Gesangs- und Gitarrenunterricht genommen und zeigt neben seiner überragenden Schauspielkunst eine weitere Facette seines Talents. „A Star is Born“ hat Atmosphäre, Gefühl und diverse Gänsehautmomente und ist mehr als sehenswert – und das nicht nur einmal.

© Trailer und Fotos: Warner Bros. Entertainment


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