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Am 17. Januar kommt der neuste Film von Amerikas erfolgreichstem Dokumentarfilm-Regisseur Michael Moore in die deutschen Kinos. „Fahrenheit 11/9“ erzählt von dem unglaublichen Aufstieg des umstrittenen Immobilien-Tycoons Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten.

„Fahrenheit 11/9“ von Michael Moore – das gab’s doch schon mal, war mein erster Gedanke. Falsch gedacht! Ein kleiner Zahlendreher macht den Unterschied zwischen Michael Moore’s bislang populärster Dokumentation und seinem neusten Werk. War sein Sujet in „Fahrenheit 9/11“ aus dem Jahr 2004 George W. Bush und dessen Krieg gegen den Terror nach den Anschlägen auf das World Trade Center, so ist es jetzt das aktuelle Oberhaupt der USA: Donald Trump und seine Wahl. 11/9 steht für den 9. November 2016 – jener Tag, an dem eine fassungslose Welt erfährt, dass Trump der neue Präsidenten der Vereinigten Staaten sein wird. Den Titel hat Moore sicherlich nicht ganz unbewusst ausgesucht. Schließlich verhilft ihm die Parallele zu den Ereignissen vom 11. September 2001 das verheerende Ausmaß dieser Wahlentscheidung zu verdeutlichen.

Ein Screenshot aus der Dokumentation Fahrenheit 11/9 von Michael Moore: Donald Trump in seinem Privatjet.

Donald Trump in seinem Privatjet – einer Boeing 757.

„Fahrenheit 11/9“ beginnt mit genau diesem verhängnisvollen Tag und den möglichen Wirkungsketten, die zu ihm geführt haben können. War es die Eitelkeit eines Multimillionärs? Politisches Machtstreben? Michael Moore hat seine ganz eigene Theorie dazu, die viele überraschen wird. Überraschend ist auch, dass Moore sich selbst nicht wie in seinen vorigen Filmen in den Mittelpunkt rückt, sondern Menschen eine Plattform bietet, die seiner Meinung nach Amerika retten können. Am Schluss des Films zeichnet Moore ein besonders düsteres Bild, indem er Donald Trump mit Adolf Hitler vergleicht: Beide Tyrannen, Lügner und Rassisten – zwei Populisten, groß geworden dank neuer Medien, die sie für sich arbeiten ließen. Einer von ihnen ein Massenmörder. Hoffen wir inständig, dass diese Gleichung am Ende nicht aufgeht.

Michael Moore ist nicht nur Dokumentarfilmer, sondern auch Satiriker. Sein Schaffen ist durchaus umstritten, da er komplizierte Sachverhalte simplifiziert und gerne ins rechte – nämlich sein eigenes – Licht rückt: Auf Stimmen von Trump-Sympathisanten wartet man vergeblich und für das Storytelling hat er einige Wahrheiten über Bord geschmissen. Nichtsdestotrotz ist es Moore gelungen, aus dem Dokumentarfilm einen mutigen Blockbuster zu machen, der aufrüttelt und mehr als sehenswert ist.

© Trailer und Screenshots: „Fahrenheit 11/9“, Weltkino Filmverleih, Midwestern Films LLC


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