Während wir uns den Frühling herbeisehnen, sind die Designer schon wieder mit dem nächsten Winter beschäftigt und präsentieren auf den berühmten Modewochen ihre H/W 2017 – Kollektionen. New York hat wie immer den textilen Reigen eröffnet und Fashion-Fantast Thom Browne war beim Auftakt der überragende Solist!

Er ist der Meister der Inszenierung, der Dekonstruktion und der Details. Wie kaum ein anderer entführt Master Browne Kollektion für Kollektion in eine oft düstere und zugleich verspielte neue Modewelt. Als Kulisse diente dieses Mal ein scheinbar zugefrorener See. Das Kleinod war umgeben von Bäumen und Parkbänken und die Models spazierten in besonders stylishen Haute-Couture Schlittschuhen über das Eis. Die Schnittführung war maskulin wie eh und je und in Gestalt von Anzügen, Westen, Mänteln und Hemden mit überlangen Manschetten in der trügerischen Idylle vertreten. Grau-Töne bestimmten das Geschehen. Hier und da kamen mit einem kräftigen Rot, blassem Gelb, zartem Blau und etwas Grün akzentuiert die Grundfarben ins Spiel. Als naiven Bruch und arktisches Hauptmotiv wählte der Designer den possierlichen Pinguin als Konterfei. Dieser tauchte gewebt, als Print, in Form von Handtaschen oder in subtiler Anlehnung als Gehrock am und um das Model herum immer wieder auf. Stepp-, Tweed- und Wollstoffe waren das bevorzugte Textil. Die Münder und Augenbrauen der Mädchen wurden mit Stoffen dergleichen Gattung überklebt. Die dazu weiß geschminkten Gesichter versprühten einen morbiden Charme.

Während ich noch in dieser schauerlich-schönen Dramaturgie schwelge und gar nicht weiß, welcher Look von Thom Browne mir am besten gefallen hat, befindet sich das Modevolk schon wieder an einem anderen Schauplatz – in London. Ich mache mich ebenfalls auf den Weg und werde berichten!

Wer in der Zwischenzeit noch mehr Kreationen von Master Browne sehen möchte, schaut auf meiner Pinnwand vorbei. Dort findet Ihr mein Best-of des genialen Modeschöpfers.

© Bilder: Thom Browne PR